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Bilddateien sind Public Domain Mark 1.0. Bonn, Akademisches Kunstmuseum, ID5272.

Baktrien: Antimachos I.
Inventarnummer: G.60.15

Münzstand: Antike Herrscherprägung, Münzherr: Antimachos I. von Baktrien

Nominal: Tetradrachme

Datierung: 174-165 v. Chr.

Land: Afghanistan
Münzstätte:

Vorderseite: Büste des Antimachos mit Diadem und flacher Kausia n.r., der Mantel an der rechten Schulter zusammengefasst, das Diadem parallel flatternd; Perlkreis.
Rückseite: BΑΣIΛEΩΣ ΘEOY / ANTIMAXOY. Poseidon, frontal stehend, das Gewand von der linken Schulter herabfallend, so dass der rechte Oberkörper frei ist; rechts und links des Kopfes die Enden eines Diadem; in der erhobenen rechten Hand langer Dreizack, in dem linken Arm Palmzweig, von dem in Schulterhöhe zwei Bänder ausgehen; unten rechts Monogramm A.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 16,97 g, 31 mm, 12 h

Dargestellte/r:
Antimachos I. von Baktrien
Veräußerer (an Vorbesitzer):
Classical Numismatic Group

Vorbesitzer:
Dr. Dieter Bellinger (1939-)

Literatur: O. Bopearachchi, Monnaies Gréco-Bactriennes et Indo-Grecques, Paris 1991, Serie 1 A; O.D. Hoover, Handbook of Greek Coinage Series, Volume 12, Coins of Baktria and Ancient India, Lancaster/London 2013, 106 var. (anderes Monogramm); R. Curiel / G. Fussmann, Le Trésor Monétaire de Qunduz, Paris 1965, Planche VII, VIII, Nr. 87-89; M.B. Mitchiner, Indo-Greek and Indo-Scythian Coinage, London 1975, 124 f.

Provenienz: Dauerleihgabe Universitätsstiftung (Zustiftung Bellinger); ex Triton 1 (1997) 615.

Webportale:
https://numismatics.org/bigr/id/bigr.antimachus_i.3.2

Unsichere Münzstätte / Pushkalavati (?). Von Antimachos I. ist - abgesehen von einer Inschrift auf einer Steuerquittung - literarisch nichts überliefert. Auf den Silbermünzen - nicht auf den Bronzemünzen - erscheint der Beiname ΘEOY. Er bezieht sich nach der Stellung des Wortes auf den Titel BΑΣIΛEΩΣ. Die Kausia betont seine makedonische Herkunft. Der Schutzgott Poseidon, der auf er Rückseite dargestellt ist, findet sich auf keiner anderen baktrischen Münze, so dass daraus eine Abstammungslinie nicht gezogen werden kann; Verwandtschafts- oder Dynastielinien ergeben sich allerdings aus den von Antimachos ausgegebenen Prägungen zur Erinnerung an Diodotos I. und an Euthydemos I. Der Palmzweig in der Hand des Poseidon ist ungewöhnlich; er findet sich aber auch auf den von Antimachos ausgegebenen Bronzemünzen, die Nike mit Kranz und Palmzweig zeigen. Es könnte sich um das Zeichen eines Sieges handeln; aus geographischen Gründen aber nicht in einer Seeschlacht. Denn als sein Herrschaftsgebiet wird mit Arachosia und Paropamisadai der Süden Baktriens angenommen. Gleichwohl enthielt der Trésor de Qunduz 13 Münzen des Antimachos I, so dass seine Münzen auch im Norden Baktriens umgelaufen sein müssen.

Bonn, Akademisches Kunstmuseum
Accession Zugangsart Leihnahme

Zitierweise für dieses Objekt: Digitales Münzkabinett des Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn, G.60.15

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