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Bilddateien sind Public Domain Mark 1.0. Bonn, Akademisches Kunstmuseum, ID5270.
Baktrien: Eukratides I.
Inventarnummer: G.60.13
Münzstand: Antike Herrscherprägung, Münzherr: Eukratides I.
Nominal: Tetradrachme
Datierung: 170-145 v. Chr.
Land: Afghanistan
Münzstätte: Baktra
Vorderseite: Heroische Büste von Eukratides I., von hinten gesehen, n.l., mit Diadem, das über die nackte Schulter herabfällt, und mit boiotischem Helm, der an der Seite mit Stierhorn und -ohr verziert ist; in der erhobenen rechten Hand Speer; Eierstabkreis
Rückseite: BAΣIΛEΩΣ MEΓAΛOY // EYKPATIΔOY. Die Dioskuren Kastor und Polydeukes, n.r. reitend, mit Pilos und darüber Stern, über der linken Schulter Palmzweig, in der rechten Hand Lanze; unten rechts Monogramm B
Herstellung: geprägt
Münze, Silber, 16,49 g, 30 mm, 12 h
Dargestellte/r:
Eukratides I.
Veräußerer (an Vorbesitzer):
Gorny & Mosch (München)
Numismatik Lanz (München)
Vorbesitzer:
Dr. Dieter Bellinger (1939-)
Literatur: O. Bopearachchi, Monnaies Gréco-Bactriennes et Indo-greques, Paris 1991, Serie 8 Monogramm B; Mitchiner Type 179; O.D. Hoover, The Handbook of Greek Coinage Series, Volume 12, Coins of Bactria and Ancient India, Lancaster, London 2013, 132.
Provenienz: Dauerleihgabe Universitätsstiftung (Zustiftung Bellinger); ex Gorny & Mosch 253 (2018) 260; ex Lanz 34 (1985) 295.
Webportale:
https://numismatics.org/bigr/id/bigr.eucratides_i.7
Nach der Legende unterscheidet O. Bopearachchi (a.a.O.S. 66-88) in der Münzprägung des Eukratides I zwei Gruppen: die erste mit den Serien 1-2, die zweite mit den Serien 3-8. Die erste wurde vor, die zweite nach dem Indienfeldzug des Eukratides (155-150 v.Chr.) ausgegeben. Diese Münze zählt zu der zweiten Gruppe. Innerhalb der Serie 8 treten zwei Emissionen mit den Monogrammen A und B auf. Die Emission mit dem Monogramm B ist zwar von den beiden die größere, gleichwohl muß das Emissionsvolumen relativ gering gewesen sein. Der 1946 entdeckte, umfangreiche Trésor monétaire de Qunduz (publziert von R. Curiel/G. Fussmann, Paris 1965) enthielt 146 Tetradrachmen von Eukratides, darunter aber nur 3 der Serie 8. Aufgrund der Kontinuität der Monogramme ist anzunehmen, daß die Münze in BaKtra geprägt wurde. Ihr liegt - im Gegensatz zu den unter Eukratides während des Indienfeldzugs geprägten Drachmen - der attische Standard zugrunde. Die Legende ist auf beiden Seiten griechisch. Der triumphale Charakter der Münze beruht nicht nur auf der außerordentlichen, heroischen Pose des Herrschers. Hinzu kommt, daß seinem Königstitel der früher im Achämenidenreich übliche Beiname (der Große) hinzugefügt wurde. Dem Porträt des Eukratides sind auch Stierhorn/-ohr als Siegeszeichen nach dem Indienfeldzug hinzugefügt worden. Dieses seit Seleukos I. traditionelle Symbol des Eroberers im Osten lässt- ebenso wie seine Pedrigee-Emission (G.60.09) - eine Legitimation seiner Herrschaft durch die Seleukiden annehmen.
Bonn, Akademisches Kunstmuseum
Accession Zugangsart Leihnahme
Zitierweise für dieses Objekt: Digitales Münzkabinett des Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn, G.60.13
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