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Bilddateien sind Public Domain Mark 1.0. Bonn, Akademisches Kunstmuseum, ID3859.

Baktrien: Eukratides I.
Inventarnummer: G.60.09

Münzstand: Antike Herrscherprägung

Nominal: Tetradrachme

Datierung: 171-146 v. Chr.

Land: Afghanistan
Münzstätte: Baktra

Vorderseite: BAΣIΛEYΣ MEΓAΣ / EYKPATIΔHΣ. Drapierte Büste des Eukratides mit Diadem und Helm, der mit Stierhorn und -ohr verziert ist, n.r., Eierstabkranz
Rückseite: HΛIOKΛEOYΣ / KAI ΛAOΔIKHΣ. Drapierte Büsten von Heliokles und Laodike n.r.; Laodike trägt im Haar ein Diadem; links Monogramm, Eierstabkranz

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 15,93 g, 31 mm, 12 h

Dargestellte/r:
Laodike
Heliokles I. von Baktrien
Eukratides I.
Veräußerer (an Vorbesitzer):
Harlan J. Berk

Vorbesitzer:
Dr. Dieter Bellinger (1939-)

Literatur: O. Bopearachchi, Monnaies Gréco-Bactriennes et Indo-Grecques, Paris 1991, Serie 16 Nr. 68 Pl. 19; M. Mitchiner, Indo-Greek and Indo-Scythian Coinage, London, 1975-1976, 1.182.b; O.D. Hoover, The Handbook of Greek Coinage Series, Volume 13, Coins of Bactria, Lancaster/London 2013, 134

Provenienz: Dauerleihgabe Universitätsstiftung (Zustiftung Bellinger); ex Berk Sale 177 (2011) 118.

Webportale:
https://numismatics.org/bigr/id/bigr.heliocles_laodice.1.1

Ausgestellt im Althistorischen Institut. Die Münze wird zu den Erinnerungs- oder Pedigreemünzen gezählt, die Eukratides - ebenso wie seiner Zeit Antimachos und Agathokles - ausgegeben haben soll. Darunter werden zwei Typen unterschieden: die Münzen Eukratides mit Helm und Eukratides als Speerwerfer. Die Münze gehört zu der ersteren Untergruppe. In beiden Fällen werden damit Münzbilder der sonstigen Münzprägung des Eukratides aufgenommen, so dass diese Münze zuletzt, vielleicht sogar erst nach dem Tod des Eukratides geprägt sein kann. Neben Tetradrachmen wurden auch Drachmen dieses Typs geprägt, so dass die Serie nicht nur aus einem bestimmten Anlass, sondern auch für den normalen Geldumlauf ausgegeben worden sein kann. Überwiegend wird angenommen, dass Eukradites diese Münzen zur Legitimation seiner Herrschaft ausgegeben hat, indem er seine Eltern und vor allem seine Mutter mit Diadem (als seleukidische Prinzessin?) auf der Rückseite dargestellt hat. Allerdings ist der Name der Eltern im Genetiv, der Name und Titel des Eukratides aber im Nominativ geschrieben. Nach der üblichen Praxis hellenisischer Münzprägung sind daher Heliokles und Laodike als Emittenten der Münze anzusehen. Die Form des Schrötlings und die Zahl der Vs.- und Rs.-Stempel sprechen zudem dafür, dass die Eltern auf der Vorderseite, Eukratides auf der Rückseite der Münze dargestellt sind. Es könnte also sein, dass während der Regierungszeit des Eukratides oder nach dessen Tod Heliokles und Laodike - ohne den Titel BAΣIΛEYΣ zu führen - regiert haben und sich zur Legitimation ihrer Herrschaft auf den auf der Rückseite dargestellten Eukratides berufen haben (S. Glenn, Héliocles and Laodike of Bactria - a Reconsideration, The Numismatic Chronicle 174 (2014) 45-59).

Bonn, Akademisches Kunstmuseum
Accession Zugangsart Leihnahme

Zitierweise für dieses Objekt: Digitales Münzkabinett des Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn, G.60.09

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